Es sollte wieder nicht klappen mit der ersehnten Medaille bei einem European Cup. Dabei begann der Wettkampf für SSF Judoka Marc Ivtchenko in der Gewichtsklasse -66kg mit einem Sieg gegen den Schweden Oliver Noerskov, welcher beim EC in Montreal siebter wurde. Auch gegen Lavi Ori aus Israel hatte Marc die Nase vorne und zog in die nächste Runde ein. Im Einzug zum Poolfinale stand ihm Simas Polikevicius gegenüber, der WM und EM Starter aus Lithauen. Im Verlaufe des Kampfes bekam der Lithauer zwei Strafen, bei der Dritten hätte Marc gewonnen, aber es kam anders. Da Simas sich nichts mehr erlauben durfte, attackierte er unaufhörlich und erwischte Marc 40sec vor Schluss und bekam eine kleine Wertung. Geschickt kämpfte er im Boden weiter und verhinderte damit, dass Marc in der verbleibenden Zeit noch aufholen konnten.
Nun hieß es sogar Däumchen drücken für den Gegner im nächsten Kampf, denn nur wenn er Poolsieger würde, käme Marc in die Trostrunde. Er wurde Poolsieger und Marc kam in die Trostrunde. Dort gewann er gegen den Polen Oskar Swiderski nach 1,24 min. Auch gegen den nächsten Polen hatte es Marc eilig und gewann nach 1,31 min. Gegen den Israeli Ziv Scherer, 51. der Weltrangliste, fiel die Entscheidung erst im Golden Score nach 8,14min. Nun war Marc im kleinen Finale und die Medaille war zum Greifen nahe. Er musste nur noch den Ukrainer Danylo Kravtchenko besiegen. Dieser ist allerdings der 24. der Weltrangliste und kam beim EC in Kaunas ins Finale. Doch unbeeindruckt startete Marc in den Kampf und der Ukrainer gefährdete ihn mit seinen Angriffen in keinster Weise. Allerdings bekam Marc die 1. Passivitätsstrafe nach einer Minute. Nach einer weiteren Minute eine Strafe wegen Griffverhinderung, obwohl diese der Ukrainer verursachte, der zwar auch bestraft wurde, aber nun hatte Marc schon zwei Strafen. Nach einer weiteren Minute versuchte der Ukrainer durch dieselbe Aktion eine weitere Bestrafung zu provozieren, dann hätte er gewonnen. Aber dieses Mal agierte die Kampfrichterin richtig und bestrafte nur ihn. Der Ukrainer änderte seine Taktik und warf sich fortan mit lauter Scheinansätzen auf die Knie. Damit verhinderte er, dass Marc zum Wurfansatz kommen konnte. Entweder durchschaute das Kampfgericht diese Taktik nicht oder sie spielten das Spiel mit, nach 36 sek im Golden Score bekam dann Marc die 3. Strafe und es gewann nicht unbedingt der Bessere die Bronzemedaille...
Nach Marcs 7. Platz beim EC in Graz ist nun der 5. Platz wieder eine Steigerung und die erste EC Medaille lässt nicht mehr lange auf sich warten und in der Weltrangliste rutschte er mit Platz 96 hoch in die Top 100.
Vereinskamerad Nouri Günther startete in einem Feld von 57 Kämpfern -73kg. In seinem ersten Kampf besiegte er Pawel Pluta aus Polen. In seinem zweiten Kampf besiegte er Karim Qaddourah ebenfalls aus Polen. Leider scheiterte auch Nouri im Kampf um das Poolfinale gegen den Weltranglisten 12 WM und EM Starter Irakli Goginashvilli aus Großbritannien. Diesem gelang mit einer mittleren Wertung die Führung. Auch er bediente sich der Taktik den Angriffen von Nouri zu entgehen, indem er sich mit Scheinangriffen stets auf den Boden warf. Auch hier reagierte das Kampfgericht zögerlich und gab erst zum Schluss eine Strafe, als diese nichts mehr bewirken konnte. Auch Irakli musste noch einen Kampf gewinnen damit Nouri in die Trostrunde durfte. Auch er schaffte das und nicht nur das, denn er gewann zum Schluss das Turnier. In der Trostrunde gewann Nouri gegen WM Starter Deividas Jovsa aus Lithauen mit 3 Strafen. Im nächsten Kampf wurde Nouri eiskalt vom Schweden Alexander Marlov erwischt. Dieser hat auch schon ein paar EC-Medaillen sammeln können, so dass Nouri nicht zeigen konnte, was er eigentlich kann. Aber mit Platz 9 ist er unter den Top 10 in der starken Gewichtsklasse -73kg und auch bei ihm geht die Treppe aufwärts.
Yamina Bouchibane