Wesel stand als Saisonabschluss der Masters auf dem Plan und Gero berichtet:
"Bruno hat sich die Woche zuvor an die nichtvorhandene Leichtigkeit beim Schwimmen seines Mannschaftskükens Gero erinnert und am Donnerstag noch ein Schwimmeffizienztraining angeboten. Gero glaubt ja immer noch an die Erleuchtung beim Schwimmen und hat angenommen. Sagen wir mal so… ich habe die Anzahl der Züge auf einer Bahn während der Session um 10 (!) reduzieren können und wir haben Lasse Lührs in der Halle gekreuzt…. Was will man mehr!
Dabei ist auch kurz die tolle Idee geboren, dass wir mit der RE5 von UN Campus nach Wesel Bf anreisen. Wir beide fanden das genial, die Resonanz insgesamt war eher … naja. Und dann kam Thomas auf die Idee, dass wir ja zu dritt mit seiner Großraumlimousine anreisen könnten, immerhin ein 1er BMW! Das fanden wir dann auch umweltverträglich und auch irgendwie spaßig herausfordernd.
Zwischenzeitlich kam es aber erstmal noch dick: Nelson hat versucht alles zu geben für Don Bosco und sich dabei den Knöchel hoffentlich nur verstaucht. Triathlon war aber damit nicht drin. Kacke! Immerhin hat er zugesagt, diesen Bericht vorzuschreiben: so geht Teamwork! 😉 Gute Besserung, Nelson! Hauptsache Du kannst zur Saisonabschlussfeier kommen!
Meine Vorbereitung auf Sonntag verlief ab Freitag rapide bescheiden…. Beim Meute-Konzert noch oben auf, war ich ab Samstag mega erkältet. Dann noch am Sonntag früh schon um 4h aufstehen, um Töchterchen zum Flughafen zu fahren. Leider fast ohne Stimme, mit Halsweh und ohne Form. Na bravo. Alleine hätte ich ein klassischen DNS hingelegt, aber das ist ja das schöne beim Mannschaftssport Triathlon: man wird gebraucht! Herrlich, wenn auch ggf. etwas fahrlässig.
Thomas, Bruno und ich also quasi 1. Klasse im 1er nach Wesel und meine Stimmung war fast schon wieder gut; mein Körpergefühl nicht, aber so what.
In Wesel dann Zusammenkunft der beiden Mannschaften, mit Rob, Friedrich, Kurt (der hatte nur 12 km von daheim bis zum Start!) und Ralf. Nelsons Ausfall konnten wir nicht mehr kompensieren und so musste die 2. Mannschaft nur zu dritt an den Start gehen.
Schwimmstrecke im herrlichen Auesee, Radeln „aufm Deich“ und Laufen hin und her in der Sonne. So sahen die Strecken aus. Los ging es um 11:30 Uhr und mein Körpergefühl sollte mich nicht trügen. Ich war sowas von nicht fit. Nach 300m Schwimmen war ich völlig fertig und auch irgendwie panisch. Dachte ernsthaft ans Aufgeben und schwamm erstmal Brust. Als dann alle weg waren habe ich mich an Brunos Mantra beim Schwimmen erinnert und bin nochmal los in Kraul übergegangen. Und so allein ging‘s schon viel besser. Schwamm erstmal gefühlt allen hinterher, habe dann aber sogar wieder auf- und eingeholt. Nach unterirdischen 30min war ich mächtig stolz noch im Rennen zu sein. Auf aufs Rad und los geht’s, und da ging‘s schon merklich besser. Ich konnte tatsächlich was wegtreten und habe weiter aufgeholt. 4 windige Runden, aber irgendwie stand der Wind nicht ungünstig. Zu den anderen, aus meiner Sicht: Thomas und Rob sind super geschwommen und waren eben weit vorneweg beim Rad. Bruno wohl auch, herrlich understatement = mäßig, wie oft beim Schwimmen: ohne Neo und ohne Schwimmbrille, dafür mit Ruhe und Gelassenheit. Ralf hatte meine Schwimmperformance, steht aber gerade voll im Langdistanz-Saft, da er in 14 Tagen Großes vorhat! Friedrich und Kurt waren nach eigenen Angaben gewohnt konstant in ihren Tempi unterwegs. Auf dem Rad war Ralf immer knapp hinter mir und hat sich festgebissen. Sollte uns sehr helfen später. Bruno und Rob habe ich erst sehr spät auf dem Rad einholen können und Thomas war weit enteilt. Also auch auf dem Rad schien es zu laufen, diesmal sogar bei uns allen.
Nach knapp einer Stunde in die Laufschuhe, und da kam dann bei mir direkt die Ernüchterung zurück. Da ging gar nichts in Richtung „Attacke“. Mit Mühe und Not mit 4:10er Pace losgelaufen, wurde es gegen Ende eher eine 4:30. Es war nun doch sonnig und heiß und mein Körper wirklich leer. Also durchhalten! Thomas habe ich nach dem ersten Wendepunkt noch überholt, Ralfs Atem hatte ich aber gefühlt im Nacken. Und seine Entschlossenheit im Blick hat Spaß gemacht zu sehen. Er war voll gut drauf! Laufen war eine Quälerei für mich, aber ja auch sonst meine Paradedisziplin. Also „Leiden“ auf hohem Niveau. Die Konkurrenten, die ich sonst hinter mir lassen konnte, waren diesmal vorneweg, aber darum ging‘s eh schon nicht mehr. Im Ziel angekommen war ich wirklich feddisch. Mannoman. Und musste zum Glück auch nicht lange auf Ralf, Thomas und Rob warten. Ein tolles Mannschaftsergebnis! Und auch die drei aus der zweiten kamen bald schon rein…naja, Kurt hat einen tick länger gebraucht, aber hat seinen Start trotzdem sehr genossen!
Überraschung dann auf dem Ergebnisbord. Wir wurden Tagesdritter und damit Saisonabschlusszweiter. Vizemeister sozusagen! Das hätte ich nicht gedacht.
Krönung dann noch mit Bruno als NRW-Meister über die olympische Distanz M70!!!
Genießen konnte ich es an dem Tag nur innerlich.
Auf der Rückfahrt kurz noch die wichtige Frage nach der Geschichte des Modernen Fünfkampfes an Bruno gestellt, und nach 2 Sätzen und der Erwähnung von Pierre de Coubertin in einen komatösen Schlaf bis Bonn gefallen. Thomas hat sich brav alles angehört und steht mir zur Verfügung, wenn mich die Geschichte auch noch interessieren sollte …
Die wichtigste Frage ist allerdings noch offen: wann feiern wir den Saisonabschluss? Ich muss mich kümmern, meint Bruno!"