oben: Soraya Günther (1.v.l.), mitte: Nouri Günther (1. v.l.), unten: Marc Ivtchenko (4.v.l.)

Soraya und Nouri Günther, beide Judoka der SSF Bonn, starteten bei den Deutschen Pokalmeisterschaften der Senioren in Maintal mit ihren Vereinskameraden Marc Ivtchenko, Julian Wessling und der großen Schwester Naima Günther.

Soraya startete mit einem Auftaktsieg -52 kg gegen Tanja Schmadel, die ehemalige Bronzemedaillengewinnerin der DEM aus Rheinland-Pfalz. Im Halbfinale besiegte sie die spätere Dritte, Janine Hardenberger aus Niedersachsen, und stand im Finale Aurelia Hoeps aus NRW gegenüber. Aurelia Hoeps gewann schon Bronze bei der DEM 2022. In einem spannenden Finale kämpften beide Athletinnen verbissen um den Titel. Als Soraya in einen Haltegriff geriet, aus dem sie sich 1 Sekunde vor Ablauf befreien konnte, musste sie nun der Wertung hinterherlaufen und extrem offensiv kämpfen. Dies konnte Hoeps ausnutzen und Soraya kontern. Die Meisterschaft dient als Qualifikation zu den DEM der Senioren in Stuttgart. Da Soraya als Deutsche Hochschulmeisterin schon die Qualifikation erworben hatte, nahm sie nur die Gelegenheit wahr, nach ihrer Schulter-OP wieder zu kämpfen und erreichte direkt Silber.

Ihr jüngerer Bruder Nouri startete -73kg. Im ersten Kampf besiegte er den 11 Jahre älteren Nils Bentgerodt aus Niedersachsen. Im nächsten Kampf besiegte er den Südwestdeutschen Meister U21 Nikita Hrek aus Rüsselsheim und stand im Poolfinale dem 1. Bundesliga Kämpfer Yannick Himmelspach aus Erlangen gegenüber. Clever agierend sicherte sich Nouri auch hier gegen den 9 Jahre älteren Routinier den Sieg und war im Halbfinale. Sein Gegner Daniel Gleim aus Hessen holte seine erste Bronzemedaille auf den Deutschen Meisterschaften als Nouri 7 Jahre alt war. 12 Jahre später beim ersten Aufeinandertreffen schien der ältere Bundesligakämpfer kein Konzept gegen Nouris Kampfstil zu finden und verlor vorzeitig, wurde später aber noch Dritter. Im anderen Halbfinale setzte sich Nikolas Menzel aus Bayern durch. Der Dritte der Deutschen Hochschulmeisterschaften 2023 überraschte den 6 Jahre jüngeren Nouri zweimal mit einer Selbstfalltechnik und holte Gold. Nouri bekam Silber und die Qualifikation zu seiner ersten Deutschen Senioren Meisterschaft im Oktober in Stuttgart.

Vereinskamerad Marc Ivtchenko startete mit einem Freilos - 66kg und musste dann gegen Jaron Ivanov aus Rüsselsheim antreten. Nach seinem Sieg stand er im Halbfinale dem dreifachen Deutschen Meister -60kg Florian Böcker aus NRW gegenüber. Die beiden kennen sich von diversen Trainingseinheiten im Bundesleistungszentrum in Köln. Marc dominierte den gerade in die Gewichtsklasse gewechselten Böcker und erreichte schon bald eine Wazzari Wertung. Einen zu risikoreichen Angriff konnte der routinierte Bundesligakämpfer jedoch kontern und der Kampf nahm einen anderen Verlauf. Im Boden kam es wieder zu einer 50:50 Situation, die Zugunsten des Gegners ausging. Nun musste Marc ins kleine Finale. Enttäuscht über die verpasste Finalteilnahme setzte er nun alles daran, gegen Ilyas Vinayev, ebenfalls aus NRW, zu siegen. Auch diese beiden kennen sich und der Kampf ging in den Golden Score. Diesmal konnte Marc einen Angriff des Bottroper Bundesligakämpfers kontern und sicherte sich mit der Bronzemedaille auch die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft.

Julian Wessling marschierte durch seinen Pool -90kg mit Siegen über Miguel Gutsche aus Berlin, Benedict Sagat aus Niedersachsen und Jannik Zettl aus Hessen. Im Halbfinale verlor er gegen den späteren Sieger Leon Schreder aus Hessen, bevor er richtig in den Kampf finden konnte. Im Halbfinale setzte sich ebenfalls Anton Seitz aus Baden-Württemberg durch und Julian kam auf den undankbaren 5. Platz.

Der Fünfte im Bunde der SSF-Riege war Naima Günther. Sie verlor ihren Auftaktkampf gegen die spätere Fünfte Sarah Gretztki aus Bayern, gewann in der Trostrunde gegen die Südwestdeutsche Meisterin Lara Schäfer aus Hessen und musste dann gegen Lisa Hiller aus NRW antreten. Die beiden haben auch schon etliche Kämpfe bestritten und in einem ausgeglichenen Kampf hatte am Ende Lisa das glücklichere Händchen. Für Naima hieß das am Ende leider nur Rang 9.

Die Vereinswertung gewann die Homburger Turngemeinde mit 2 Gold und einer Bronzemedaille. Die SSF Bonn kamen auf Rang 14 von insgesamt 104 Vereinen. Und waren unter den einzigen 4 Vereinen, die 2 Finalisten stellen konnten.

Yamina Bouchibane

Vielen Dank für die Unterstützung

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