Die #bizepsvolleys trotzen der ersten großen Herausforderung unter angespannter Kadersituation. Am heimischen Hardtberg gewinnt das Team von Robert Kroner mit 3:1 (25:22, 25:23, 21:25, 25:23) in einem hart umkämpften Spiel gegen die Stralsunder Wildcats.
Am späten Samstagabend blickte man am Hardtberg in viele erleichterte Gesichter. Denn der erste Spieltag war nichts für schwache Nerven. In den letzten Wochen vor Saisonstart erreichten gleich mehrere Hiobsbotschaften den teaminternen WhatsApp-Kanal der #bizepsvolleys. Insbesondere der September wog in Puncto Personal schwer: Coronawelle hier, körperliche Blessuren da. Dann musste sich Drittliga-MVP und Kapitänin Lena Maasewerd schließlich für den Saisonauftakt gezwungenermaßen abmelden. Zu ihr gesellte sich Annahmekollegin Annika Brück, die sich ebenfalls noch mit einer passiven Rolle auf der Bank begnügen musste. Durch die Meldung in der 3. Damen war Steffi Meurer am ersten Spieltag noch nicht spielberechtigt, sodass sich besonders der Annahmeriegel ungewollt immer weiter ausdünnte. Kroner hatte demzufolge von seinem eigentlich 15-köpfigen Kader lediglich zehn Spielerinnen zur Verfügung. Doch die #bizepsvolleys machten aus der Not eine Tugend und rückten noch ein Stückchen näher zusammen.
Zum Spielbeginn tasteten sich die Mannschaften vorsichtig ab. Nach einem anfänglichen 1:4 Rückstand konnte Klara Single mit einem cleveren Lob zum 8:7 die erste Führung der Saison erspielen. Diese gaben die Bonner Aufsteigerinnen im ersten Satz nicht mehr ab. Zuspielerin Sophie Zimmermann kreierte günstige Angriffssituationen, Clara Kick und Jil Molitor punkteten mit weiteren Lobs „auf den Marktplatz“, Sarah Kamarah mit harten Angriffen über Diagonal. Über 18:12 und 22:14 gab es beim Spielstand von 24:15 gleich 9 Satzbälle für die #bizepsvolleys. Nach hartem Kampf der Stralsunderinnen waren einige Minuten später zwar nur noch zwei davon übrig, doch die Bonnerinnen machten mit 25:22 schließlich den ersten erfolgreichen Satz der Saison zu.
Die angespannte Kadersituation im Vorfeld der Partie war noch nicht genug. Beim Spielstand von 4:3 im zweiten Satz der nächste Schreck für die #bizepsvolleys: Zuspielerin Sophie Zimmermann musste mit Kreislaufproblemen ausgewechselt werden. Hannah Lamby übernahm in der Schaltzentrale. Das Team brauchte in Folge einige Ballwechsel, um die starken Aufschläge der Stralsunderin Carlotta Klemm zu entschärfen. Bei 4:8 übernahm Kerstin Freudenhammer am Aufschlag, Libera Lina Adams wehrte sehenswert ab, Sarah Kamarah punktete zuverlässig im Angriff. Die kleinste aller #bizepsvolleys, Klara Single, feierte obendrein ihren Killblock zum 10:8 und nahm das komplette Team jubelnd in Empfang. Klaudia Czyz stabilisierte Annahme und Abwehr. Während Clara Kick und Jil Molitor aus der Abwehr heraus für schnelle Punkte über die Mitte sorgten, agierte Stralsund etwas unorthodox über die Außen-Positionen, ein offener Schlagabtausch entwickelte sich. Das Team von Robert Kroner drehte bei 19:22 Rückstand mithilfe der lautstarken Unterstützung des „Spielerinnen-Lazaretts“ am Satzende noch einmal auf. In einem ewig langen Ballwechsel erkämpften sich die #bizepsvolleys mit 25:23 die 2:0 Satzführung.
Der dritte Satz verlief weitestgehend ausgeglichen. Die Stralsunderinnen um Libera, Kapitänin und spätere Silber-MVP Sabrina Dommaschke kämpften in der Abwehr und ließen den Bonner Angreiferinnen wenig Chancen für schnelle Punkte. Die #bizepsvolleys liefen konstant einem kleinen Punkterückstand nach. Kroner reagierte bei 18:21 mit seiner zweiten Auszeit, brachte Eva Grab für Power im Angriff. Die #bizepsvolleys robbten sich noch einmal heran, konnten diesmal aber nicht an den Stralsunderinnen vorbeiziehen. Der Satz ging mit 21:25 an die Gäste.
Im vierten drückte Bonn dem Spiel scheinbar zunächst wieder seinen Stempel auf: In Annahme und Abwehr glänzten Lina Adams und Klara Single, im Zuspiel verteilten Lamby und die später wiedererstarkte Sophie Zimmermann variabel auf alle Angreiferinnen. Doch dann gerieten die #bizepsvolleys wieder in Rückstand, es schien über 11:15 und 12:17 ein Bruch im Satz und ein Tiebreak in Aussicht. Das Spiel wirkte beiderseits etwas zerfahren, ehe bei den #bizepsvolleys eine weitere Spielunterbrechung notwendig wurde. Beim Stand von 19:23 verletzte sich Czyz am Knie und musste vom Feld getragen werden. Doch es blieb keine Zeit für Schockstarre bei den Bonnerinnen. In einer spannenden Schlussphase agierte dann Sarah Kamarah mit stoischer Gelassenheit an der Aufschlaglinie. Mit der späteren Bonner MVP am Service und Jil Molitor im Block erkämpften sich die #bizepsvolleys die Führung zurück und machten aus einem 20:23 ein 25:23. Die Freude und die Erleichterung über den Sieg in vier Sätzen war bei Team, Trainerstab und Fans entsprechend groß.
Kroner: „Wir können uns allen mal ordentlich auf die Schultern klopfen. Die mannschaftliche Geschlossenheit und das Füreinander einstehen haben uns heute zum Sieg unter erschwerten Bedingungen verholfen. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft und auch froh, die ersten drei Punkte auf der Haben-Seite zu wissen. Stralsund hat stark abgewehrt und uns das Leben schwer gemacht. Unsere weiße Weste auf dem Hardtberg aus der Vorsaison haben wir trotzdem weiter erfolgreich verteidigt“. Auch Teammanager Klein-Reinhardt war mit der gelungenen Organisation des ersten Bundesligaspieltags und dem erfolgreichen Ausgang des Spiels sehr zufrieden: „Was für eine tolle Teamleistung!“
In den kommenden drei spielfreien Wochen gilt es, sich zu regenerieren und mit wiedererstarktem Kader in Ruhe auf den nächsten wichtigen Doppelspieltag am Hardtberg vorzubereiten. Es warten die Partien gegen Energie Cottbus (Sa, 12. Oktober, 16 Uhr) und VCO Berlin (So, 13. Oktober, 15 Uhr).
MVP Gold: Sarah Kamarah
MVP Silber: Sabrina Dommaschke
Kerstin Freudenhammer