Spät kehrten die Bizeps Volleys von ihrer Auswärtsreise aus Niedersachen zurück. Das Spiel forderte einiges von den Rheinländerinnen ab: erst um 20 Uhr pfiff das Schiedsgericht in Bad Laer zum ersten Aufschlag an, knappe zweieinhalb Stunden später war das Ergebnis besiegelt. Nach der Pleite in Bremen letzte Woche, konnte an diesem Wochenende vom ebenfalls ehemaligen Zweitligisten nur ein Punkt ergattert werden. Am Samstagabend steht ein 2:3 (25:22, 21:25, 25:22, 16:25, 18:20) fest und die Bonner Volleyballerinnen müssen nach vier Spieltagen ihre Position an sechster Stelle in der Tabelle nun vorerst akzeptieren.
Schon Trainer Sebastian Ehrlich bemerkte im Vorfeld des Spiels, dass sich beide Mannschaften auf hohem sportlichem Niveau begegnen werden, zumal beide schon Erfahrungen in der 2. Liga sammeln durften. Harte Aufschläge und ein umkämpftes Spiel besiegelten die Worte des Bonner Trainers. Die Gäste versenkten durch taktische Angriffe die Bälle im gegnerischen Feld und beschäftigten somit die Abwehr der Niedersächsinnen, ebenfalls musste sie aber auch von späterer MVP Johanna Müller kurz geschlagene Bälle über die Position Vier einstecken. Lange Ballwechsel entschieden die Bonnerinnen nach schnellen Abwehraktionen größtenteils für sich. Am Ende konnte sich durch einen taktischen Wechsel Zimmermann und Kick im Außenblock durchsetzen und beendeten damit den ersten Satz (25:22).
Im zweiten Satz brachte Trainer Ehrlich Libera Czyz und Zuspielerin Zimmermann neu aufs Feld. Schnell kamen die beiden Spielerinnen ins Spiel, zwar führten die Gastgeber die Bonnerinnen mit einer 2-Punkte-Führung durch den Satz, konnten sich aber erst zur Mitte des Satzes absetzen. Durch einen Doppelwechsel auf der eigenen Seite, schien das Spiel chaotisch zu werden. Bad Laer verstärkte den Aufschlagdruck und Bonn konnte im Angriff kaum Durchschlagskraft zeigen, sodass die Mannschaft um Trainer Wilkens mit einer 5-Punkte-Führung die Crunchtime eröffnete und auf ein 1:1 ausglich (25:21).
Wie auch in den ersten beiden Sätzen zeigten sich beide Mannschaften von aggressiver Seite, wobei die Heimmannschaft früh die Führung übernahm. Bonn hielt dagegen und konnte durch viele Blockpunkte, aber auch über Druck über die Mitteposition den Ausgleich bei 17:17 erzielen. Ikone Carola Schaefermeyer punktete immer wieder gekonnt über Außen und durch Aufschläge von MVP Lena Maasewerd wurde die Führung so ausgebaut, dass Bad Laer gleich zweimal in die Auszeit gezwungen wurde. Die Wechseltaktik vom ersten Satz zeigte auch hier wieder Wirkung: Bonn beendet den Satz mit 25:22.
Im vierten Satz schienen sich die Gäste, auf ihrem nun sicheren Bigpoint auszuruhen. Zwar konnten die Sideouts immer schnell für sich entschieden werden, Breaks dagegen wurden durch direkte Aufschlagsfehler verwehrt. Dadurch konnten die Bonnerinnen sich nicht für ihre beiden Satzgewinne belohnen. Annahmeschwierigkeiten führte dazu, dass die Gäste nur wenig Druck im Angriff erzeugen konnten. Bad Laer baute die Führung früh aus und Bonn konnte trotz zwei Auszeiten keinen Anschluss finden. Mit einem deutlichen 16:25 geht das Spiel zu später Stunde und guter Stimmung in der Halle in den Tie-Break.
Früh entschied Bad Laer, auch hier die Führung zu übernehmen. Mit einem 5:10 Vorsprung war für viele das Spiel bereits entschieden. Bei Seitenwechsel wurden die Karten neu gemischt. Während Schaefermeyer die Annahme mit druckvollen Aufschlägen in Unruhe brachte, wurde jede gegen Abwehr zum Punkt gemacht. Bei 12:12 war der Ausgleich geglückt, bei 14:15 begann der Kampf um das Spiel. Nach sechs Matchbällen von den Niedersächsinnen, schließen diese das Spiel bei 18:20 ab.
Am kommenden Wochenende lädt die Mannschaft zum ersten Heimspiel ein.
Lange darf um die knappe Niederlage aber nicht getrauert werden, denn das nächste Wochenende wartet bereits: Am Sonntagnachmittag darf die Mannschaft um Ehrlich nun endlich ihr Heimdebüt geben und lädt den aktuell ungeschlagenen Tabellenführer und letztjährigen Meister MTV Hildesheim ein. Die Mannschaft gab in den letzten vier Spielen insgesamt nur drei Sätze ab. Um den Gegnerinnen die erste Niederlage zu bescheren wird ehemalige Kapitänin und Zuspielerin Hannah Lamby das Team unterstützen, denn die Rheinländerinnen müssen am Wochenende auf Zuspielerin Jil von der Stein und Mittelblockerin Jil Molitor verzichten. Die SSF Fortuna Bonn freut sich am Sonntag um 16 Uhr im Hardtberg die Heimsaison zu eröffnen und hofft auf viel Support von ihren Fans.