Foto: Stefan Wiede

Bonn verliert gegen Hamburg mit 7:6 nach Verlängerung

Für die Bonner ging es am Wochenende auswärts gegen den ETV Hamburg.
Nach den zwei Niederlagen gegen Weißenfels und Dresden am vergangenen Doppelspieltag wollten die Bonner diesmal das Ruder wieder herumreißen und die Playoff-Plätze festigen.
Die Dragons starteten gut in die Partie, aber trotzdem war es der ETV, dem nach fünf Minuten der Führungstreffer gelang.
Aber die Dragons ließen sich von diesem Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen. Nur 40 Sekunden nach dem Hamburger Führungstreffer war es der Bonner Neuzugang, Justin Obojiagbe, der einen Bonner Konter mit einem sehenswerten Schuss vollendete und den Ausgleich erzielte.
Auch im Anschluss blieben die Bonner heiß auf Hamburger Unachtsamkeiten und konnten sich nach acht gespielten Minuten erneut für ihr defensives Engagement belohnen.
Dem erst 15 Jahre alten Eigengewächs Levin Leyhe gelang es, den Ball an der Mittellinie zu erobern und anschließend konsequent zum Tor zu ziehen und abzuschließen.
“Wir hatten uns vorgenommen, dass vor allem unsere Defensive wieder sicherer stehen muss und dass wir die sich daraus ergebenden Möglichkeiten besser nutzen als in der vergangenen Woche”, meint auch der Bonner Topscorer Florian Weißkirchen.
Hamburg gelang es zwar, das Spiel erneut auszugleichen, aber die anschließende Überzahlsituation überstanden die Bonner unbeschadet.
Stattdessen waren es kurz nach Ablauf der Zwei-Minuten-Zeitstrafe erneut die Dragons, die jubeln durften. Florian Weißkirchen war es, der fünf Minuten vor der ersten Drittelpause die Bonner Herzen höher schlagen ließ.
Im zweiten Drittel entwickelte sich das Spiel dann weiter zu einem immer engeren Schlagabtausch.
“Es gab in dieser Phase des Spiels gute Gelegenheiten auf beiden Seiten, vielleicht sogar ein paar mehr für uns, aber am Ende muss man sagen, dass wir erneut effizienter gewesen sein könnten”, so Weißkirchen.
Hamburg geriet gegen Mitte des zweiten Drittels, erstmals in Unterzahl. Ähnlich wie die Gastgeber schon vorher gelang es aber auch den Bonner nicht, diese Überzahl auszunutzen.
“In unserem Überzahlspiel lief heute am Anfang nicht alles so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir werden in den nächsten Wochen weiter daran arbeiten, aber wir haben trotzdem noch bewiesen, dass wir mit einem Mann mehr auf dem Feld umso effizienter sind”, meint auch Weißkirchen.
Und tatsächlich, als Hamburg kurz vor Ende des zweiten Drittels das zweite Mal in Unterzahl gerät, machen es die Dragons besser. Geduldig spielen sie ihre Überzahl aus, bis es am Ende Adrian Braune, auf Vorlage von Jan Zwak, ist, der das 4:2 für die Bonner Dragons erzielt.
Das dritte Drittel wurde dann noch einmal hochdramatisch.
Denn nachdem die Bonner Dragons erneut durch unnötige Zeitstrafen und vermeidbare defensive Unachtsamkeiten eine zwei Tore Führung aus der Hand gaben, war es stattdessen die Heimmannschaft aus Hamburg, der in diesem Drittel alles zu gelingen schien.
Nach dem Hamburger Ausgleich infolge der ersten Zeitstrafe folgte anschließend, nur neun Minuten vor dem Ende, der Führungstreffer für den ETV.
Man müsse noch lernen, wie man die Spiele auch bis zum Ende kontrolliere und ruhig herunterspiele. Aktuell mache man es dem Gegner noch zu oft durch eigene Fehler zu einfach wieder ins Spiel zu finden, so Florian Weißkirchen.
Als es den Hamburgern dann gelingt, fünf Minuten vor dem Ende das 6:4 zu erzielen, scheint die Vorentscheidung gefallen zu sein.
Aber Bonn bewies in der Folge großen Kampfgeist.
Erst war es nur drei Minuten vor dem Abpfiff, Jan Zwak, der den Bonner Anschlusstreffer erzielte, aber anschließend schien den Bonnern kein zielführender Angriff mehr zu gelingen. Ein ums andere Mal scheiterten die Dragons am starken Hamburger Schlussmann, am gegnerischen Block oder an eigenen Stockfehlern.
Aber man habe trotzdem nicht aufgegeben und bis zur letzten Sekunde gekämpft, so Weißkirchen.
Und dieser Kampfgeist wurde schließlich belohnt.
Nachdem es dem ETV nicht gelang, ein Drei auf Zwei auf freies Tor zu nutzen, hatte Bonn noch eine allerletzte Chance.
Nur fünf Sekunden vor dem Abpfiff ist es dann Adrian Braune, der zum Bonner Mann der Stunde wird.
Ihm gelang es, den Befreiungsschlag Weißkirchens noch über die Linie zu bugsieren und den Bonnern so zumindest noch einen Punkt zu sichern.
Auch wenn Hamburg dann nach nur 18 Sekunden in der Verlängerung den Siegtreffer erzielen konnte, sei er trotzdem sehr stolz auf das Team für den gemeinsamen Kampf, der am Ende mit zumindest einem Punkt belohnt wurde. Man habe gezeigt, dass man bereit sei für jeden Punkt zu kämpfen und jeden Gegner noch schlagen könne, egal wie vermeintlich schlecht die Ausgangslage auch sei, meint Florian Weißkirchen.
Diese Energie wolle man auch für das kommende Doppelspieltagswochenende mitnehmen, wo mit Kaufering und Schriesheim erneut zwei sehr wichtige Spiele im Kampf um die Playoffs auf die Bonner warten.

Leander Leyhe

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