Am Samstag, den 16. September 2023, starteten die SSF Bonn hochmotiviert in die neue Saison. Leider mussten sie sich in einem emotionalen Spiel gegen den PTSV Aachen II geschlagen geben.
Es hätte am Samstag eine runde Sache in der Sandkaulstraße werden können. Für einige Zuschauer und Zuschauerinnen waren die ersten drei Punkte beinahe schon im Gepäck und auf dem Weg in das Rheinland entführt zu werden. Allerdings kam es anders als es sich die Bonnerinnen und ihre mitgereisten Fans gewünscht hatten.
Nach einer guten Vorbereitung startete man konzentriert in das Warm Up und noch konzentrierter in den ersten Satz. Die Annahme, die sich zuletzt im Pokalspiel als wackelig zeigte, ermöglichte es an diesem Tag Zuspielerin Sophie Zimmermann die Pässe gut zu verteilen und unter anderem Mittelblockerin Clara Kick ein ums andere Mal in Szene zu setzen, die gegen ihren alten Heimatverein stark in Block und Angriff performte. Bonn setzte sich früh ab und Aachen nahm die zweite Auszeit bei 15:21. Auch wenn die Gastgeberinnen zum Ende hin nochmal etwas näherkamen, spielten die Bonner Damen den Satz ohne Zweifel zu Ende und freuten sich über ein 25:20.
Der zweite Satz gestaltete sich als etwas knapper. Hier setzte sich Aachen in der Mitte des Durchlaufs ab und präsentierte sich stärker als im ersten Satz. Der Angriff kam nicht mehr so durch wie im ersten Satz und zum Ende hin standen drei Satzbälle auf der Seite Aachens. Die Rechnung hatten sie allerdings ohne die Rheinländerinnen gemacht, die ab 20:24 keinen Punkt auf Aachener Seite mehr zuließen. Mit guten Aufschlägen und einem fokussierten Block- und Abwehrverhalten hieß es für die SSF Bonn den Satz nochmal zu drehen. Dies gelang dem Team rundum Teammanager Albert Klein, der an diesem Tag die Headcoachposition innehatte. Bonn jubelte im dritten Satz über ein 26:24 und begrüßte den ersten Punkt der Saison.
Auswärtsspiel entwickelt sich zum Krimi
Eigentlich ist der Tatortkrimi traditionell erst am Sonntag zu sehen, doch an diesem Tag wurde er von dieser Begegnung in der Dritten Liga West vorgezogen. Im dritten Satz spielte Aachen, ähnlich wie im zweiten Satz, stark auf und überraschte die Bonnerinnen vor allem mit Angriffen ihrer Außenangreiferin Julia Pelzer immer wieder. Das Spiel gestaltete sich, nachdem sich die SSF besser auf die Angriffe eingestellt hatten, ausgeglichen. Vom 15:15 ging es zu einem 21:23 für Bonn und bei 23:24 zum ersten Matchball. Für einige schien in der Halle schon ein Duft nach einem 3:0 zu liegen. Doch man hatte die Rechnung ohne die Aachenerinnen gemacht, die den Ball einfach nicht auf den Boden fallen lassen wollten und mit viel Kampfgeist den Satz auf den letzten Metern drehten. Emotionen über eine Schiedsrichterentscheidung, eine gelbe Karte, eine Bonner Mittelblockerin, die umknickte und drei Punkten später musste man sich vom 3:0 verabschieden.
Die Bizeps Volleys waren gezwungen mit verändertem Kader in den vierten Satz zu starten. Neuzugang Lone Winter hatte sich Ende des dritten Satzes verletzt, sodass Meret Faller, die zuvor im Außenangriff einen sehr guten Job gemacht hatte, wieder auf ihre altbekannte Position musste. Eva Grab übernahm indes den Außenangriff. Etwas zurückhaltender starteten die Bonnerinnen in den vierten Durchgang. Vor allem die Abwehr und der Block waren nicht mehr so konzentriert, wie man es vom Team eigentlich gewohnt war. Zum Ende des Satzes führte Aachen mit 23:17. Doch mit einigen taktischen Wechseln, einer Aufschlagserie von Grab und mutigen Angriffen von Kapitänin Lena Maasewerd, die in Aachen sicher ein paar Löcher im Boden hinterlassen haben, konterten die Bizeps Volleys auf den letzten Metern, um ein ähnliches Comeback zu haben, wie die Aachenerinnen im dritten Satz. Leider gelang es der Mannschaft nicht und man musste sich nach dem 3:0 nun auch von den drei Punkten verabschieden und nach einem 24:26 in den Tie-Break gehen.
Bittere Niederlage im ersten Spiel
Tie-Breaks sollten den Bizeps Volleys seit letzter Saison liegen. Dort spielte man Zahlreiche und gewann fast jeden einzelnen. Dieses Mal stand jedoch eine Aachener Mannschaft auf der anderen Seite, die zwei beinahe zu verloren geglaubte Sätze, knapp für sich entschieden hatten. Mit diesem Selbstbewusstsein wurde Bonn von einigen Aktionen überrumpelt, die sie allerdings nicht daran hinderten sich von Beginn an zu weheren. Leider ging es Mitte des Satzes mit einer roten Karte, einem Punktverlust und weiterhin starken Aufschlägen und Angriffen des PTSV weiter. Mit den Worten „Wir haben uns mal wieder selber geschlagen“ kann es gut ausgedrückt werden, als am Ende ein 7:15 auf der Punktetafel stand.
Mvp wurde auf Bonner Seite Libera Klaudia Czyz, die in der Abwehr und der Blocksicherung immer wieder brillierte und die Annahme gut organisierte. Auf Aachener Seite durfte sich Zuspielerin Milla Rust freuen. Frustriert ging es für einige wieder nach Hause. Für die Aachenerinnen, die für die SSF Bonn spielen, war der Heimweg etwas kürzer.
Nun ist die neue Trainingswoche gestartet und die Bonnerinnen können sich nicht ewig an der ärgerlichen Niederlage aufhalten, sondern müssen aus ihr lernen. So wurde am Montag der Bizeps trainiert und am Dienstag bereits der Fokus auf das Block- und Abwehrverhalten gelenkt. Am Donnerstag soll dieser nochmal auf die Annahme gelenkt werden. Gegen den TV Cloppenburg will Bonn am Sonntag um 16:00 in der Hardtberghalle den ersten Sieg der Saison feiern. Zwar ist Zuspielerin Jil von der Stein weiterhin verletzt, wird aber von Hannah Lamy, die Zimmermann als Unterstützung dienen wird, vertreten. Außerdem wird Lina Adams auf der Liberaposition, sowie Annika Brück auf Außen wieder einsatzbereit sein. Die Bizeps Volleys versprechen eine gute Vorbereitung auf ein Volleyballspiel auf hohem Niveau.
Carlotta Hensel