Drei Spiele mit Beteiligung der SSF, drei Siege, dreimal ohne Punktverlust geblieben. So liest sich das Resümee des Supersamstags auf dem Hardtberg, den das vereinsinterne Derby der Damen 2 und 3 in der Bezirksliga bereits zur Mittagszeit eingeläutet hatte.
Die ungeschlagenen Spitzenreiterinnen der Damen 2 gaben sich auch diesmal keine Blöße und untermauerten mit dem zehnten Sieg im zehnten Spiel die unangefochtene Vormachtstellung in der Liga. Einen Achtungserfolg konnte die Drittvertretung um Spielführerin Lorena Werner mit dem Gewinn des dritten Satzes verbuchen. Ansonsten ließen die Favoritinnen, die diesmal wieder mit Antretter und Frorath als Flügelzange auftraten, keine Zweifel an ihren Aufstiegsambitionen erkennen.
Ebenfalls ungefährdet führte Philipp Richter die ersten Herren in der Oberliga sowohl in taktischer als auch spielerischer Verantwortung zum Pflichtsieg gegen den im Tabellenkeller rangierenden Dürener TV. „Falls für Silvester noch ein Verbot für privates Feuerwerk ausgesprochen wird, wollte ich es zumindest vorher schonmal richtig krachen lassen!“, so Richter.
Bei diesem Vorhaben setzte er über Außen neben Kleinewalter auf Schwarz, der nach hartnäckigen Verletzungen wieder Spielpraxis sammeln sollte. Zusammen mit Dick über Diagonal, der zuletzt mehrfach unter Beweis gestellt hatte, dass man ihn besser in keiner Situation blockfrei lassen sollte, ein brandgefährliches Set an Angriffswucht.
Sicherlich deutlich weniger gefordert als in der Vorwoche, agierte die Annahme wieder auf gewohntem Bonner Niveau, was Richter über weite Strecken ein Passspiel nach seinem Belieben aufziehen ließ. Eine unspektakuläre, aber durchweg fehlerlose Leistung des Thüringers unter dem kritischen Blick seines Vaters. Ein schnörkelloser Auftritt von Bonns Erster, geradewegs zurück in die Erfolgsspur.
Das Topspiel des Wochenendes, gleichzeitig das Spitzenspiel in der Dritten Liga West, die Herbstmeisterinnen der SSF gegen die Drittplatzierte Zwote vom PTSV, zugleich für viele Bonnerinnen ein Aufeinandertreffen mit der eigenen Vergangenheit, hielt von Beginn an, was man sich als Fan erhoffen konnte. Dass man offenbar sehr gut mit den Stären und Schwächen Aachens vertraut ist, ließ Zuspielerin Jil von der Stein bereits vor dem Warmup im Interview erkennen. Dazu noch eine glasklare Ansage auf den Sieg hinterhergeschoben, das ist die breite Brust der Tabellenführung, die sich jeder Trainer nur wünschen kann!
Nach dem klaren Sieg gegen den FCJ wenig verwunderlich, führte von der Stein die Hausherrinnen dann auch in den ersten Satz. Neben Maasewerd erhielt Faller das Vertrauen des Trainers auf Außen.
Der Auftakt in Satz 1 entpuppte sich mit Aufschlagfehlern auf beiden Seiten als Stotterstart auf Augenhöhe. Dass Aachen viel Last auf Außen verteilen würde, war klar erwartet worden. Während die Kaiserstädterinnen im Außenangriff lieferten, ermöglichte es ihre Annahmeleistung jedoch kaum, das zuvor hoch eingeschätzte Spiel über die Mitte aufzuziehen. In der Crunchtime kompensierte Aachen dies noch nervenstark. Mit 30:28 das bessere Ende für den PTSV.
Auf Augenhöhe ging es auch in Satz 2 weiter. Bei guter Bonner Annahme etablierten zunächst die ab der zweiten Hälfte des ersten Satzes das Bonner Spiel dirigierende Zimmermann, als auch im Verlauf des Satzes von der Stein, das Spiel über die Mitte. Dass Molitor und Kick mit ihrer Abschlaghöhe richtig eingesetzt kaum zu verteidigen sind, durfte der PTSV in der Folge mehrfach erfahren. Beeindruckend Variabel vor allem Molitor, die mit Aufsteiger, Aufsteiger Kopf und Einbeiner punktete.
Während das Team von Robert Kroner im Spielverlauf zusehends Fahrt aufnahm, begannen auf Seiten Aachens die Leistungsträgerinnen auf Außen auch im Angriff zu wackeln. Aachens Trainerin reagierte mit Wechseln, die erhoffte Wende blieb aber aus. Dafür geriet der Spielfluss ordentlich ins Stocken.
Ganz anders das Händchen von Trainer Kroner, der Meret Faller beim Stand von 10:10 im dritten Satz eine Verschnaufpause gönnte und mit Annika Brück frisches Personal brachte. Einmal hoch motiviert durchgezogen und selbst davon überzeugt, dass der Aachener Doppelblock auch wirklich stabil ist, zielte Brück in der Folge deutlich genauer und dankte dem Trainer das Vertrauen Punkt für Punkt. „Das mag ich eigentlich am liebsten! Erst ein bisschen draußen entspannen, dann reinkommen und das Spiel drehen!“, so Brück im Anschluss auf der Weihnachtsfeier.
Spiel gedreht, 2:1 in Sätzen.
Dass die 3 Punkte noch lange nicht in trockenen Tüchern waren, zeigte der Fehlstart in den vierten Satz. Zwei Aufschlagserien Aachener Führungsspielerinnen rüttelten Halle und Bonner Annahme ordentlich durch, 14:7 für Aachen. Dann schlug die große Stunde von Jil Molitor, die ähnlich heiß lief wie der Glühwein auf der Tribüne. 12 Aufschläge in Folge, Aachen fand kein Mittel gegen diese Serie.
Als Molitor beim Stand von 19:14 die Grundlinie verließ, ließ sie Aachen gebrochen zurück, hatte den Tiebreak abgewendet und den MVP in der Tasche. Die Führung ließ Bonn sich nicht mehr nehmen.
Für Trainerstab und den nimmermüden Motor des Bonner Volleyballs, Albert Klein, gab’s auf der Party im Anschluss nicht nur die 3 Punkte zu feiern, sondern auch noch Geschenke für die harte Arbeit, die Erfolge wie die diesen immer wieder möglich macht.