Foto: Jörg Brodehl

(23:25, 15:25, 25:19, 25:23, 13:15)

Als am Sonntagnachmittag das Spiel des TVA Hürth gegen die SSF Bonn angepfiffen wurde, war die Halle gut gefüllt. Nicht nur zog es Fans der Kölner Mannschaft um 16 Uhr zum Derby in die Halle, auch Unterstützer* der Gäste aus Bonn waren zahlreich erschienen. Dabei war der Kader von Headcoach Kroner leider eher unterbesetzt. Weiterhin fehlte Zuspielerin von der Stein, die sich vor der Saison verletzt hatte, außerdem musste die Mannschaft auf Außenangreiferinnen Grab, Brodehl und Deurer verzichten, die aus privaten oder gesundheitlichen Gründen nicht zum Match erscheinen konnten. Auch Mittelblockerin Molitor war an diesem Wochenende als Option nicht verfügbar. Trotz des spärlich besetzen Kaders erhofften sich die Bizeps Volleys, als Favorit der Partie dem Aufsteiger aus Hürth in gegnerischer Halle drei Punkte streitig zu machen. Dafür hatte man sich aktiv auf die gegnerische Angriffsstrategie eingestellt und am eigenen Aufschlag, sowie der Annahme gefeilt.

Guter Anfang, schlechtes Ende

In der ersten Hälfte des ersten Satzes schien die Taktik der Bonnerinnen aufzugehen. Früh übernahmen sie die Führung, die sie sich durch eine stabile Annahme erkämpften. Trotz einiger Aufschlagfehler konnten die Damen den Abstand bis zum 16:9 ausbauen. Hürth währenddessen versuchte, durch Wechsel und Auszeiten früh zu reagieren. Als dann gegnerische Mittelblockerin Krämer zum Aufschlag hereinwechselte, drehte sich das Spiel. Die Annahme auf der eigenen Seite wackelte und Hürth erhöhte den Aufschlags- sowie Angriffsdruck. Der Block der Bonner Damen hielt dem schnellen Zuspiel von Wächter, welche sich später aus diesem Grund zur MVP kühren ließ, nicht stand. Einige Absprachefehler und das Fehlen von Initiative in der Abwehr zeigen nach kurzer Zeit einen deutlich veränderten Spielstand. Der Ausgleich bei 21:21 und der erste Satzgewinn Hürths besiegelten die Inkonstanz der Gastmannschaft im ersten Satz. Auch ein Doppelwechsel und Auszeiten halfen Trainer Kroner an dieser Stelle nicht mehr (23:25).

Gefangen im Trott

Noch gezeichnet vom Ausgang des ersten Satzes fanden die Bizeps Volleys nicht in ihr gewohntes Spiel, während Hürth sich mit jedem Punkt weiterzupushen schien. Am Anfang klappte gar nichts bei den Gästen. Auszeiten bei 0:3 und 3:10 zeugten von vielen Eigenfehlern. Kroner versuchte, den Abstand zur Heimmannschaft zu verringern und wechselte sowohl auf Zuspiel und Diagonal Lamby und Lück, sowie Brück über Außen. Zwar stabilisierte sich das Spiel der Damen dann zur Mitte des Durchgangs, jedoch ohne Erfolg, die am Anfang verlorenen Punkte wieder zurückzugewinnen (15:25). Mit deutlichem Abstand leiteten die Mädels aus Hürth den dritten Satz dann ein.

Erste Glücksgefühle

Nach zwei verlorenen Sätzen wurde in der Spielunterbrechung Klartext gesprochen. Die Bonnerinnen wollen hier nicht mit einer 0:3 Niederlage die Halle verlassen und als erfahrene Drittliga-Mannschaft dem Aufsteiger ohne Gegenwehr eine Drei-Satz-Partie schenken. Hürth schien, sich regelrecht auf ihren beiden Satzgewinnen auszuruhen. Zwar übten sie weiterhin Druck im Angriff aus, jedoch fanden die Gäste in vielen Ballwechseln zurück zu ihrer eigentlichen Blockstärke. Brück glänzte über die Außenposition und ergatterte sich somit am Ende des Spiels die silberne MVP-Medaille. Immer wieder versuchte der TVA den Vorsprung der SSF einzuholen, mussten aber nach einer eindeutigen Crunchtime die erste Niederlage einstecken (25:19).

Auch der vierte Satz erwies sich als erfolgreich. Zwar fingen sich die Ausrichterinnen wieder und die Gäste mussten jetzt eher mit Mühe sich ihre Punkte erkämpfen, dennoch spielte sich die Ballwechsel eher auf Augenhöhe ab. Die veränderte Blocktaktik und mehr Druck im Aufschlag ließen die Angereisten erst in der Crunchtime die Führung übernehmen. Gewillt dennoch Punkte aus diesem Derby mitzunehmen, schafften sie es am Ende ohne Spielerinnenwechsel den Satz für sich zu entscheiden (23:25).

Knappe Entscheidungen führen zur Niederlage

Knapper hätten die beiden Mannschaften kaum auseinandergehen können. Im Tiebreak zeigten beide Teams nochmal ihre Stärken. Der TVA bewies sich weiterhin als abwehrstarke Wand, die kaum direkte Punktchancen für die Bizeps Volleys zuließ und hielten das Tempo stets hoch, sodass der Block ein ums andere Mal herausgefordert wurde. Die Bizeps Volleys dagegen punkteten mit ihren Aufschlägen, die weiterhin den Spielaufbau der Ausrichterinnen störte und konnten mit viel Angriffsmut oftmals Fehler auf der anderen Seite erzeugen. Dennoch reicht es am Ende nur knapp nicht, um das Spiel für sich zu entscheiden (13:15). Auch das Derby gegen Hürth bringt also nur einen Bigpoint für die Gesamtwertung.

Nach einem anstrengenden und nervenaufreibenden Sonntag müssen sich die Damen der SSF erstmal erholen. Doch das nächste Training wartete bereits auf sie. Mit Vorfreude blicken sie in den letzten beiden Oktoberwochen auf zwei Heimspiele. Während es nächste Woche ebenfalls gegen Aufsteiger FC Leschede geht, empfangen sie kurz vor Monatsende den derzeitig Erstplatzierten TV Hörde. Man darf sich auf spannende Partien auf dem Hardtberg freuen.

Jil von der Stein

Vielen Dank für die Unterstützung

Wir danken für die Unterstützung.
physio