Ein Rennbericht vom Finale aus Sicht von Gero
„Meinen letzten Einsatz in der Masterliga hatte ich in Ratingen 2019! Corona und damit die Absage des Ironman Frankfurts in 2020 sowie eine Laufverletzung in 2020/21 hatten tatsächlich dazu geführt, dass ich seitdem mit Triathlon an sich nur noch wenig am Hut hatte…
…bis gestern!
Winni hatte mich vor einigen Wochen gefragt, ob ich für Xanten und die Masters zur Verfügung stehe, und ich habe leichtsinnig bejaht. Erstmal zugesagt, kam dann aber der Bock zurück und spätestens als ich letzten Donnerstag mein Triathlonrad von der Rolle genommen, entstaubt und zusammengebaut hatte, war ich wirklich motiviert!
Am Sonntag früh um 06:45 Uhr bin ich zu Nelson geradelt und von dort schön klimafreundlich mit Thorsten zu dritt gen Xanten gestartet. Im Auto noch schnell Lösungsansätze für die Rettung von Gesellschaft und Welt erarbeitet und schon waren wir in Xanten. Und da waren sie alle wieder da: Nelson, Thorsten, Rob und Ralph, sowie Thomas, Tommes, Roman und ich; alle rundumsorglos verhätschelt und umsorgt durch Teamkapitän Winni. Bei besten Triathlon-Wetter und sicher einer der tollsten Schwimmstrecken in dem NRW-Ligazirkus durfte ich also den Saisonabschluss der Mastersliga mitmachen. Cool!
Um 10:30 Uhr ging es mit allen Damen-Altersklassen gemeinsam ins Wasser. Irgendwie Massenstart aber irgendwie auch wieder nicht. Viel Platz und Zeit sich zu sortieren. Vom Strandbad schön gerade aus einmal in den Südsee-Arm rein und am Wendepunkt genauso gerade zurück, da wurde es mir wirklich auch leicht gemacht. Schnell konnte ich die Anfangsnervosität und den Startstress ablegen und schwamm immer der Leine nach einmal hoch und wieder runter. Ich fühlte mich für meine Verhältnisse fast entspannt und durchaus schnell, was sich auch mit knapp 28min für mich in der Zeit widerspiegelte.
Als ich an die Räder kam, waren wie gewohnt viele schon weg, aber ich hatte doch das Gefühl, dass ich Dank meiner für mich sehr guten Schwimmzeit etwas besser im Feld lag als sonst. Rauf auf die Radstrecke, 5 Runden à ca. 8 kkm = 42km standen auf dem Plan; Strecke voll gesperrt und potteben; eigentlich kein Terrain für mich. Ich kam aber irgendwie super rein, war happy mit dem Schwimmen und fühlte mich sehr gut. Das sollte auch so bleiben! Ich hatte keine Ahnung an welcher Position ich fuhr, aber auf der kurzen Runde hatte man andauernd jemanden zu überholen bzw. auf der Gegenstrecke im Blick. Und siehe da, ich merkte, es lief. Von hinten nur einmal überholt von dem tagesschnellsten Radler in der Liga und so kam ich doch vorne immer näher auf zu meine Mannschaftskameraden Rob und Thorsten. Ohne eine echte Schwächephase habe ich die 42km abgespult und konnte hinten raus sogar noch leicht zulegen; Triathlon-Herz, was willst Du mehr.
Rein in die Wechselzone und da waren auch tatsächlich meine beiden Mannschaftskollegen Thomas & Tommes „nur“ knapp vor mir und damit auch sehr gut im Rennen. Leider musste Tommes dann nach 200m wegen Wadenproblemen stehenbleiben und letztendlich aufhören, aber für uns andere ging es weiter sehr flott vorwärts. Die Laufstrecke verlief U-förmig um den Schwimmkanal und ich hatte wenig Ahnung, wo ich im Rennen so lag. Nelson kam mir vorm ersten Wendepunkt bereist entgegen und lief gewohnt saustark. Am Ende zauberte er auch die beste Laufzeit der Liga auf die Strecke. Ich selbst befand mich nach dem Schwimmen und Radfahren weiter voll auf Wolke 7, ohne dass ich beim Laufen das Gefühl hatte extrem schnell zu sein. Eine Pace knapp über 4 Minuten pro km - das ging sicher auch schon mal schneller, aber ich merkte auch, dass ich weiter Ligakonkurrenten überholen konnte. Auch auf den 10km Laufen blieb eine wirkliche Schwächeperiode aus und so lief ich bester Stimmung am Ende der zwei Runden in den Zielkanal. Und da waren tatsächlich erst 4 weitere Ligastarter vor mir im Ziel!
Dann geht es in der Liga ja immer Schlag auf Schlag und schon waren wir alle verbliebenen sieben SSF Starter auch im Ziel. Am Ende Platz 2 und 6 für unsere in Summer acht Herren von 13 gestarteten Mannschaften und auch in der Gesamtliga der zweite Platz für unsere erste Mannschaft!
Ich selbst Top 5 gefinisht, hinter Nelson zweitbeste Laufzeit, aber vor allem richtig happy über meine Schwimm- und Rad-Performance! Wie konnte ich nur so lange keinen echten Wettkampf machen? Und Dank meines Einsatzes im letzten Rennen, habe ich mir auch eine Einladung für den internen Saisonausklang gesichert, yeah! 😉 Wann startet die Saison 2023 nochmal?“