Josef Ivtchenko (1. v.l.) bei der Siegerehrung (Foto: Yamina Bouchibane)

Das Internationale Bremen Masters ist seit 1986 das am stärksten besetzte Turnier in Deutschland für die männlichen U18 und U21 Judoka. Nach der Corona-Pandemie reisten in diesem Jahr Athleten aus der ganzen Welt nach Bremen. Die weitesten Anreisen hatten wohl die Australier und die Brasilianer. Es reiste sogar eine Delegation aus Japan an. Ebenfalls waren Kanada und Azerbaijan vertreten.

Am Samstag kämpften die U18 Judoka um Medaillen. Für Josef Ivtchenko, dem frisch gebackenen Deutschen Meister der SSF-Bonn, ging es in erster Linie darum, sich dem Bundestrainer für eine Nominierung zur EM oder WM zu empfehlen. In der Gewichtsklasse -73kg hieß es, sich in einem Feld von 52 Teilnehmern durchzusetzen.

Im ersten Kampf besiegte er Gabayev aus Belgien mit Ippon. Nach nur 10 sec hatte der Niederländer Knoppers in der 2. Runde gegen Josef das Nachsehen. Etwas länger brauchte er für Heffernan, dem 49. der Weltrangliste aus Großbritannien. Im Golden Score fiel nach einem harten Kampf die Entscheidung zu Gunsten des Bonners. Im Poolfinale traf er auf Laleike aus Düsseldorf. Aber auch er konnte nicht gegen Josef gewinnen und dieser zog ins Halbfinale. Dort stand ihm Hope, der 89. der Weltrangliste, aus Großbritannien gegenüber. Aber auch er konnte Josefs Einzug ins Finale nicht stoppen, wurde aber später Dritter. Auf der anderen Seite des Pools setzte sich der Japaner Ryusei Arakawa durch.

Leider startete Josef zu verhalten in das Finale und kassierte direkt zwei Strafen. Wachgerüttelt drehte er auf und auch der Japaner bekam eine Strafe, welche die Kampfgerichte den asiatischen Gästen offensichtlich nur ungerne gaben. So geschah es, dass nach einem kämpferisch ausgeglichenen Kampf Josef die 3. Strafe bekam und so der Japaner zum Sieger gekürt wurde. Nach diesem starken Turnierverlauf rückte der SSF Judoka seinem Traum einer EM oder WM Nominierung deutlich näher.

Sein Bruder Marc startete am nächsten Tag bei den U21. Auch er holte im letzten Jahr Silber in der U18 -66kg. In seiner Gewichtsklasse gingen 67 Kämpfer aus 14 Nationen an den Start.

Im ersten Kampf traf er auf den Ukrainer Lantushenko, der für die Schweiz startete. Schon zweimal zuvor trafen die beiden aufeinander, das letzte Mal im Finale der Dutch open in Eindhoven. Jedesmal hatte Lantushenko die Nase vorne. Zum 3. Mal wollte Marc auf keinen Fall verlieren. Als die Begegnung nach 4 min in den Golden Score ging, wurde Marc immer stärker, während sein Gegner immer mehr abbaute. Marc spielte seine konditionelle Überlegenheit aus und nach insgesamt 10:25 min konnte er eine Wazzari-Wertung erzielen.

Im 2. Kampf musste er gegen den mehrfachen EC- Medaillen Gewinner Aghahazada aus Azerbaijan antreten. Marc präsentierte sich in ausgezeichneter Form und gewann wieder im Golden Score. Nun stand er im Poolfinale dem Franzosen Christenvie gegenüber. Dieser verhinderte unaufhörlich den Griff, so dass Marc nicht attackieren konnte. Aber anstatt den Franzosen zu bestrafen, bekam Marc die Shidos und musste nach dem 3. in die Trostrunde.

Dort gewann er gegen Roberge-Poitras aus Kanada. Im nächsten Kampf musste er gegen Hasegawa aus Japan. Leider fing Marc zu verhalten an und der Japaner ging mit einer Wazzari-Wertung in Führung. Als Marc mit seiner schier endlosen Ausdauer immer wieder attackierte, bekam der Gegner eine Strafe. Allerdings wurde er weder wegen Verlassens der Matte bestraft, noch erneut wegen Passivität und schaukelte seinen Vorsprung über die Zeit. Schade, trotz grandioser Leistung sprang am Ende nur Rang 9 raus. Kleiner Wermuthstropfen war allerdings, dass kein deutscher Kämpfer besser war als Marc!

Vereinskamerad Nouri Günther startete -73kg in einem Feld von 78 Teilnehmern. Im ersten Kampf besiegte er den WM Starter Ngombi aus Canada im Golden Score nach 9:21 min. Im nächsten Kampf setzte er sich gegen den Polen Chryscina mit Ippon durch. Dann scheiterte er leider an Jean, dem Bronzemedaillen Gewinner der Französischen Meisterschaften. Dieser verlor den nächsten Kampf ums Poolfinale im Golden Score mit einem 3. Shido und somit durfte Nouri nicht mehr in die Trostrunde. Schade, denn auch er zeigte sich in einer guten Form in seinem ersten Jahr in dieser Altersklasse.

Unter seinen Möglichkeiten blieb Trainingspartner Lino Dello Russo. Er startete -66kg im ersten Kampf gegen den Bronzemedaillen Gewinner der diesjährigen Dutch open, Sychok aus Polen. Seine erste Attacke wurde gekontert und weil der Pole danach ebenfalls verlor, war Lino draußen. Dass er zu mehr in der Lage ist, zeigte schon sein 5. Platz des letzten Jahres bei den Bremen Masters U21.
Im Anschluss an das Turnier findet ein internationales Trainingscamp in Bremen statt, an dem die SSF-Judoka teilnehmen.

Yamina Bouchibane[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Vielen Dank für die Unterstützung

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