Foto: Jörg Brodehl

Mit großer Freude blickte jede Spielerin der SSF Bonn auf den vergangenen Samstag, den 16. März 2024, an dem das letzte Heimspielevent auf dem Hardtberg stattfinden sollte. Ein letztes Derby vor heimischer Kulisse stand auf dem Programm und die Bonnerinnen hatten sich nicht nur auf das Spiel, sondern vor allem auf diesen Tag und Abend akribisch vorbereitet. Sekt stand kalt, die Tribüne wurde ausgefahren, das Foyer der Halle geschmückt und die Meistertrikots und Meisterhüte bereitgelegt. Teammanager Albert Klein war nicht nur maßgeblich verantwortlich an der gesamten Organisation dieses meisterlichen Tages, sondern warf sich zu dem gegebenen Anlass in Schale. Wie eine Discokugel und passend zu den – vor dem Paderborn-Spiel in einer teaminternen Meisterehrung vergebenen – Meisterhüten war der Motor des Bonner Volleyballsports an diesem Tag ein echter Hingucker.

Man erwartete einige Fans zum letzten Heimspiel der Saison 23/24, die bereits früh anreisen sollten. Schließlich fand vor dem Spiel die Ehrung der Bizeps Volleys zum Meister der Dritten Liga West durch den Deutschen Volleyballverband statt.
Tatsächlich füllte sich pünktlich zu dieser Ehrung die Halle. Feierlich begann die Zeremonie, in der jede Spielerin sowie der Erfolgscoach Robert Kroner mit einer Medaille belohnt wurde. Auch eine Meisterschale, auf der der selbstgegebene Titel „Meister des Wilden Westens“ prangt wurde von einem Fan höchstpersönlich angefertigt.

Zeit für den ersten Sekt nach der Ehrung blieb den Bizeps Volleys allerdings nicht.
Kurz nach dem Siegerfoto hieß es Anpfiff und ein letztes Mal in der Saison 23/24 ließ die Mannschaft den Affen auf dem Hardtberg tanzen.

Solides 3:0 ohne großes Bangen

Bonn wurde der Favoritenrolle, mit der sie in die Begegnung starteten, von Beginn an gerecht. Die Damenmannschaft fand gut ins Spiel und zwang den TSV Bayer Leverkusen II bei einem Spielstand von 8:5 zur ersten Auszeit. Auch wenn die Bonnerinnen ihre erste Auszeit in der Mitte des Satzes bei 12:10 nehmen mussten, zweifelte wohl kaum einer in der Halle daran, dass die SSF den ersten Satz verlieren würden. Zuspielerin Jil von der Stein verteilte die Pässe so variabel, dass der Leverkusener Block vor echte Herausforderungen gestellt wurde und sich das Gästeteam letztlich mit 25:19 geschlagen geben musste.
Auch im zweiten Durchgang funktionierte auf Bonner Seite Vieles, während Leverkusen etwas überrumpelt wirkte. Die für Kapitänin und Liga-Mvp Lena Maasewerd eingewechselte Außenangreiferin Stefanie Meurer servierte einige Asse und verstärkte Annahme und Abwehr, während die restlichen Bonner Angreiferinnen auf allen Positionen punkteten. Mit 25:10 beendeten die Rheinländerinnen den zweiten Satz und holten somit den ersten Punkt aus der letzten Heimpartie.

Der Hardtberg bleibt uneinnehmbar

Trotz einiger Absprachefehler spielten die Bonnerinnen das Spiel so zu Ende, wie sie es begonnen hatten. Mit 25:19 beendet Annika Brück mit einem platzierten Angriff das letzte Heimspiel und es steht fest: Der Hardtberg war in dieser Saison nicht einzunehmen. Bonn bleibt zu Hause ungeschlagen und der Applaus der Fans für ihre Mannschaft war groß.

Als Mvp wurde auf Leverkusener Seite Linda Hillebrand gekürt, die als Zuspielerin die Pässe verteilte. Auf Bonner Seite wurde zum elften Mal Kapitänin Lena Massewerd mit einer goldenen Medaille geehrt, die sie sich über die Saison hinweg in jedem Spiel mit einer herausragenden Leistung in allen Elementen verdient hat.

Ohne euch geht nichts!

Nach dem Spiel ging es für alle Spielerinnen, Verantwortliche, Zuschauerinnen und Zuschauer ins Foyer der Hardtberghalle. Es wurde viel gelacht, das ein oder andere Autogramm an junge Fans verteilt und es flog einiges an Konfetti. Kapitänin Maasewerd fand die richtigen Worte, in dem sie nochmal betonte, dass ohne die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer und die Unterstützerinnen und Unterstützer, die sich zum Großteil auch aus anderen Mannschaften der SSF Bonn zusammensetzen, nichts geht. Ein Dank gilt jedem und jeder Einzelnen, die es möglich gemacht hat, dass man nach dem letzten Heimspiel nicht nur einen ersten Platz, sondern auch eine gut organisierte Saison feiern kann.

Meisterhafte Saison heißt meisterhafte Party

Im Anschluss fand der Abend natürlich noch einen gebührenden Ausklang, der für einige bis in die Morgenstunden reichte.
Die Mannschaft bedankte sich nochmal bei Klein, der neben seinem Beruf und seiner Familie bereits jetzt mit zahlreichen Vorbereitungen für die kommende Saison 24/25 beschäftigt ist. Auch Kroner, sein Vater und Co-Trainer Wojciech und Athletiktrainer Jerôme wurden geehrt und es wurde für die gelungene Saison gedankt. Kroner hatte im Gegenzug ebenfalls für seine Mannschaft etwas vorbereitet und Außenangreiferin Eva Grab hatte ihrer Kreativität mal wieder freien Lauf gelassen und ein Aftermovie der Saison produziert, dass für viele Emotionen im Team sorgte. Noch emotionaler gestaltete sich der Abschied nach sieben Jahren Spielzeit von Außenangreiferin Meret Faller und Diagonalangreiferin Carlotta Hensel, für die der berühmt berüchtigte „Bonn-Song“ kurzerhand in eine Abschiedshymne umgewandelt wurde. Das am Ende dieses Abends nicht nur der Affe in der Hardtberghalle das Tanzbein schwang, sondern die Bonnerinnen das „meisterhafte Gefühl“ gemeinsam ausklingen ließen ist kein „Spekulatius“, wie Kroner zu sagen pflegt.

Und weil’s so schön war: Ein letztes Auswärtsderby

Doch auch, wenn sich das alles nach einem perfekten Saisonabschluss anhört, endet damit nur die Heimspielsaison. Ein letztes Derby gegen den FCJ II wartet am Sonntag, den 24. März 2024, um 15:00 Uhr noch auf die Rheinländerinnen. Das Spiel findet im MHZ Städtischen Gymnasium Neue Sandkaul 29 in 50859 Köln statt. Ein letztes Mal heißt es also: Vorbeikommen, Anfeuern und im Anschluss daran nochmals die Meisterschaft feiern.

Carlotta Hensel

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