3617 Jugendsportler aus 48 Nationen kamen vom 23.-29.07.2023 zum 17. European Youth Olympic Festival (EYOF) nach Maribor in Slowenien. 109 Deutsche SportlerInnen kämpften in 10 Disziplinen um die Medaillen. Mit dabei der SSF Judoka Josef Ivtchenko.

Josef startete bei den Judowettkämpfen der Altersklasse U18, -73kg und gewann seinen Auftaktkampf gegen Honkanen aus Finnland mit Wazzari.

Im nächsten Kampf stand ihm der 5. Platzierte der diesjährigen EM Marczak aus Großbritannien gegenüber. Die letzte Begegnung beim EC in Teplice konnte Josef für sich entscheiden. Dieses Mal mussten beide in die Verlängerung, aber nach 5,53 Minuten konnte Josef einen Angriff kontern und siegte zum 2. Mal.

Die nächste Begegnung sollte noch länger dauern, denn mit dem 39. der Weltrangliste, dem Türken Yazgan, hatte Josef eine harte Nuss zu knacken. Nach 4 Minuten Kampfzeit mussten beide mit jeweils einer Strafe in den Golden Score. Im Verlauf bekamen beide noch eine Strafe. Jetzt hieß es, auf gar keinen Fall eine weitere zu bekommen, da dies das Aus bedeutete. Josefs Ausdauer schien unerschöpflich und wurde nach 9,12 Minuten auch belohnt, als es ihm endlich gelang seinen Gegner zu werfen.

Damit sicherte er sich den Halbfinalkampf gegen Shukurov aus Azerbaidschan. Der Weltranglisten 7. präsentierte sich bei den letzten ECs in ausgezeichneter Form und gewann diese. Während Josef schon 19 Minuten Kampfzeit absolvieren musste, meisterte Shukurov beide Vorrundenkämpfe unter einer Minute. Nachdem Josef zwei Strafen bekam, musste er aufdrehen und Shukurov baute zusehends ab. Während Josef lange Kämpfe gewohnt war, betrat der Azerbaidschaner Neuland. Eine blutende Lippe von Josef bescherte seinem Gegner kurz vor Ende der Kampfzeit eine Erholungspause von fast zwei Minuten. Während Josef zum Sanitäter musste, stand der Azerbaidschaner um Luft ringend an seinem Platz. Als der Kampf wieder aufgenommen wurde, legte Shukurov los, als gäbe es kein Morgen, offensichtlich wollte er nicht in die Verlängerung. Josef blieb standhaft, aber unglücklicher Weise musste er nach 40 Sekunden erneut zum Sanitäter und der erschöpfte Azerbaidschaner konnte sich in den fast 2 Minuten wieder erholen. Nach 6,05 Minuten erwischte er Josef und bekam seine ersehnte Wertung. Welch ungewohnte Last von ihm fiel, zeigte er durch mehrere innbrünstige Schrei unter anderem direkt in Josefs Gesichtsnähe. Meines Erachtens hat die Kommission hier versäumt ein Zeichen für unsere Judowerte zu setzten und das respektlose Verhalten zu ahnden. Er wurde zwar zur Kommission zitiert, aber mehr passierte nicht. Ob es an dem harten Halbfinalkampf mit Josef lag, dass er das spätere Finale verlor, vermag man nicht zu sagen.

Josef musste ins kleine Finale gegen den 3. der Europameisterschaft 2023 Velickovic aus Serbien. Die fast schon sicher geglaubte Bronzemedaille rückte in weite Ferne, nach Josefs falscher Entscheidung im Boden musste er aufgeben. Schade, aber dennoch hat er ein hervorragendes Turnier gekämpft, auch wenn am Ende nur die Holzmedaille blieb. Ein riesiger Erfolg für den 17jährigen Bonner Judoka.

Vielleicht sei noch zu erwähnen, dass er den späteren EYOF Sieger Gliga aus Rumänien in diesem Jahr auf einem EC schon besiegte.

Bundestrainer Christofer Schwarzer setzte Josef beim Mannschaftskampf zwei Tage nach seinen Einzelkämpfen ein und schenkte ihm das Vertrauen auch -81kg zu gewinnen. Josef steuerte mit seinem Gewinn dazu bei, dass das Team Deutschland gegen Lithauen in die nächste Runde zog. Dort war gegen das Team aus der Türkei mit 2:4 dann allerdings das aus.

Yamina Bouchibane

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